WICHTIG NEWS:
Die KiSS wird bis 31.12.2020
aufgrund der Pandemie ausgesetzt.

Unveröffentlichte Fälle

Ger�teaufbau Kl. 7

Die siebte Klasse (knapp 30 Sch�ler) hat �berwiegend nach Anweisungen des Lehrers einen Parcours aus drei Ger�ten aufgebaut: einer Bahn aus Matten, aus Kastenteilen und einer Kastentreppe. Neben jeder Station steht ein Kegel, an dem eine Gruppe mit dem Kreislauf beginnen soll. Um zu sehen, ob alle Ger�te richtig stehen, l�sst der Lehrer Sven den Weg �ber die Ger�te anhand des Plans nachgehen.

W�hrend Sven den Parcours abschreitet, ver�ndert der Lehrer an der Mattenbahn noch den Abstand einzelner Matten. Als er seinen Rundgang beendet hat, sagt der Lehrer: „Ich habe eben nicht aufgepasst, weil ich die L�cken ver�ndert habe. Ich glaube aber, er hat das richtig gemacht.“

Ein Sch�ler widerspricht ihm: „Wir knallen doch gegeneinander, wenn wir hier r�ber gehen!“ In einem l�ngeren Wortwechsel stellt sich heraus, dass der Sch�ler Recht hat und ein Kegel falsch steht.

Ger�tturnen Kl. 2

In der langen Schlange vor dem Minitrampolin kommt es zwischen Silke und Christian zum Streit, den der Lehrer zu schlichten versuch. Kaum ist er weg, wird Christian handgreiflich, zerrt Silke aus der Schlange und nimmt ihren Platz ein. Silke setzt sich weinend an den Rand. Als der Lehrer auf sie aufmerksam wird, versucht er sie zu tr�sten: „Ach Silke, das kam aber auch, weil du die ganze Zeit ein bisschen gedr�ngelt hast.“

Bis zum Abbau der Ger�te bleibt Silke schmollend am Rand sitzen, n�hert sich dann aber Christian, schl�gt ihm auf den R�cken und l�uft weg. Dieser verfolgt sie und zahlt ihr den Schlag heim. Sie revanchiert sich und er verfolgt sie erneut. Bevor er sie einholt, wird er vom Lehrer ermahnt: „Christian!“ Sp�ter geht er zu Silke und streckt ihr die Hand hin, die sie nach einigem Z�gern auch annimmt.

Im Abschlusskreis kommentiert der Lehrer das Geschehen: „Silke und Christian hatten Krieg. Ist der beendet?“ Beide antworten „Ja!“

Handball Kl. 11

Handball in einer 11. M�dchenklasse. Nach einer Weile unterbricht die Lehrerin das Spiel, l�sst die Auswechselspieler aufs Feld kommen und schickt Katharina, die ihrer direkten Gegenspielerin deutlich unterlegen ist, ins Tor. K. protestiert: „Ich m�chte aber lieber im Feld spielen.“ Lehrerin: „Du gehst jetzt ins Tor.“

Im Tor stehend, versucht K. sich vor den Ballw�rfen zu sch�tzen, anstatt diese zu halten. Beim n�chsten Spielerwechsel fordert sie erneut ihre Auswechslung: „Die Jungen werfen immer so hart.“ L.: „Nein! Du bleibst erst mal im Tor.“ K. bem�ht sich nun noch weniger als zuvor, W�rfe aufs Tor zu halten.

Nach einiger Zeit fragt K. die L. erneut: „Wann wechseln wir denn als n�chstes den Torwart?“ L.: „Gar nicht: Du bleibst f�r den Rest der Stunde im Tor.“ Auch das Angebot einer Mitspielerin, f�r K. ins Tor zu gehen, lehnt die L. ab.

Von nun an geht K. bei jedem Torwurf in Deckung und macht keinen Versuch mehr, B�lle zu halten.

Schoßsitzen Kl. 4

Nach mehreren Einzel- und Parter�bungen zum Thema Gleichgewicht k�ndigt die Lehrende f�nf Minuten vor Ende der Stunde den �ber 20 Sch�lern einer vierten Klasse eine Gruppenaufgabe an: Schoßsitzen. Daf�r l�sst sie alle Sch�ler einen Flankenkreis bilden, in dem jeder so eng wie m�glich hinter seinem Vordermann steht. Diesen soll er um die H�fte fassen und sich dann vorsichtig auf die Knie des Hintermannes setzen.

Die Sch�ler f�hren die Anweisungen gewissenhaft aus, aber jedes Mal f�llt der Sitzkreis um, bevor die Sch�ler auf den Knien des Hintermannes Platz genommen haben. Anfangs lachen sie noch �ber ihr Missgeschick, doch nach sechs oder sieben Misserfolgen sind sie trotz Dr�ngens der Lehrenden zu weiteren Versuchen nicht mehr bereit.

Seilspringen Kl. 11

Sportunterricht in einer siebten Klasse. Die Sporthalle ist wegen �berholung der Turnger�te gesperrt. Die Jungen spielen auf dem Schulhof Fußball, die M�dchen springen in der Pausenhalle Seil. Der Lehrer ist bei den M�dchen und schwingt mit einer Sch�lerin das Seil.

Nach zwanzig Minuten haben einige Jungen keine Lust mehr auf Fußball und gehen in die Halle. „Lass mal gucken, was die M�dchen machen“. Als sie diese Seil springen sehen, wollen sie mitmachen. Der Lehrer weist sie zur�ck und sagt, sie sollten nicht st�ren.

Die Jungen setzen sich auf eine Bank schauen und den M�dchen zu. Nach kurzer Zeit rollt ihr Ball den Seil springenden M�dchen zwischen die F�ße. Diese schießen ihn zur�ck. Beim ersten Mal sagt der Lehrer nichts, beim zweiten Mal schimpft er, beim dritten Mal kassiert er den Ball.

Als Barbara, ein f�r ihr Alter großes, schlankes farbiges M�dchen an der Reihe ist, sagt Pascal lachend: „Ey, Giraffe, kannst das nicht!“ Markus und Gino lachen auch und wiederholen den Spruch „Ey, Giraffe, kannst das doch nicht“. Und Ismael f�gt noch hinzu „Dazu bist du doch zu bl�d!“

Der Lehrer, der mit einer Sch�lerin das Seil schwingt, sagt nichts dazu. Auch Barbara schweigt. Als die Reihe wieder an ihr ist, ruft Pascal ihr erneut zu: „Ey, Giraffe, kannst das nicht“, woraufhin Barbara antwortet „Halt’s Maul, du Missgeburt!“

Daraufhin sagt der Lehrer: „So, jetzt kommt ihr mal her. Mal sehen, ob ihr das bes- ser k�nnt“. Markus und Ismael kommen dieser Aufforderung sofort nach, bleiben aber auch, wie zuvor die M�dchen, einige Male im Seil h�ngen. Alle lachen, sie selbst auch.

Stabwechsel Kl. 6

Die Sch�ler in einer 6. Klasse sollen Stabwechsel �ben „oder das, was ihr daf�r haltet“. Eine Gruppe reicht den Stab im Kreis herum, eine andere reicht ihn in einer Reihe stehend von vorn nach hinten durch, eine dritte organisiert eine Pendelstaffel.

Nach kurzer Zeit ruft der Lehrer alle Gruppen zusammen. „So, jetzt wollen wir mal richtiges Wechseln �ben“. Zun�chst geht er gem�chlich auf einen Sch�ler zu, klopft ihm auf die Schulter, dr�ckt ihm den Stab in die Hand und sagt: „Nun lauf mal sch�n schnell“. Danach beordert er denselben Sch�ler zehn Meter vor sich und l�uft dann mit dem Stab in der Hand von hinten auf ihn auf. Schließlich l�sst er den Sch�ler den Stab bringen und l�uft weg, bevor dieser ihn erreicht hat. Die zuschauenden Sch�ler lachen und machen lustige Spr�che.

Stundenbeginn Kl. 2

Seit Ende der kleinen Pause stehen die meisten Sch�ler der 2a ungeduldig vor der verschlossenen T�r zur Sporthalle, andere toben in Sichtweite umher. Die Lehrerin kommt erst vier Minuten nach dem L�uten.

Kaum hat sie die T�r zur Halle aufgeschlossen, st�rmt die Klasse mit lautem Geschrei in die Umkleider�ume. Schon eine Minute sp�ter erscheinen die ersten Sch�ler umgezogen in der Halle und holen sich aus dem Ger�teraum B�lle, um damit zu spielen. Ein wildes Treiben beginnt. Durch das Fenster des Lehrer- umkleideraums zur Halle ruft die Lehrerin den Sch�lern zu, nicht so wild zu schießen. Ihre Rufe gehen aber im L�rm unter.

Als die Lehrerin in Sportkleidung die Halle betritt, setzt sich an den Mittelkreis und hebt den Arm. Die Sch�ler nehmen sie nach und nach zur Kenntnis, bringen dann die B�lle in den Ger�teraum zur�ck und setzen sich auch an den Mittelkreis. Viele haben schon rote K�pfe, einige wirken ersch�pft. Die Lehrerin z�hlt die Sch�ler durch, inspiziert die Sportkleidung und gibt – zehn Minuten nach dem L�uten – das Thema der Stunde bekannt: „Ballerkundung“ .Begonnen wird mit dem Prellen des Balles beim Laufen in einer langen Schlange.

Tauziehen Kl. 6

Sportunterricht in einer sechsten Klasse. Thema: Bewegen ohne Ger�t. Nach Partner�bungen wie Schubkarre und Blindenf�hren sagt der Lehrende einen Gruppenwettkampf an: „Tauziehen ohne Tau“. Die Sch�ler sollen sich in zwei Schlangen gegen�ber stehen, die vordersten sich an den H�nden und alle anderen nur um H�fte fassen und so versuchen, die gegnerische Mannschaft auf die eigene Seite zu ziehen.

Die Sch�ler sind von der Spielidee begeistert, doch die Begeisterung h�lt nicht lange an. Beim ersten Versuch h�lt die Kette ca. 5 Sekunden und reißt hinter dem f�nften Glied einer Mannschaft, beim zweiten Versuch etwa 15 Sekunden und reißt auf beiden Seiten etwa gleichzeitig. Beim dritten Versuch k�nnen die Frontsch�ler den immer st�rkeren Zug der Kette nicht halten. Sie reißt und viele Sch�ler fallen �bereinander. Einer verdreht sich das Knie, ein anderer schl�gt sich die Lippe auf. Die Hochstimmung ist verflogen und das „Spiel“ Ernst geworden.

V�lkerball Kl. 6

Mattenv�lkerball in einer sechsten Klasse (�ber 20 Sch�ler). Bei dieser Variante des V�lkerballs steht in jedem Feld ein Weichboden, der den Spielern einerseits Deckung vor Abw�rfen bietet, andererseits aber auch Spieler bindet, die in aufrecht halten. Wenn er umf�llt, hat die f�r ihn zust�ndige Mannschaft das Spiel verloren.

Je weiter das Spiel fortschreitet, desto auff�lliger wird die Arbeitsteilung, die sich in beiden Mannschaften herausbildet. Die M�dchen halten die Weichb�den und die Jungen fangen und werfen die B�lle. Das Spiel endet, als nur noch ein Spieler �brig ist und aufgibt, denn er kann nicht zugleich seinen Weichboden halten, fangen und werfen.

Um die Arbeitsteilung zwischen M�dchen und Jungen zu vermindern, erl�sst die Lehrerin vor dem R�ckspiel eine Zusatzregel: Der Weichboden muss von mindestens einem Jungen gehalten werden. Das Spiel ist noch in vollem Gange als ein Spieler pl�tzlich die Arme hochreißt und jubelt: „Wir haben gewonnen!“ Dabei zeigt er auf das generische Feld, in dem der Weichboden nur von drei M�dchen gehalten wird, nicht aber von den weiteren Jungen. Diese protestieren heftig und wollen von einer Niederlage nichts wissen. Daraus entwickelt sich ein Streit, in dem die Lehrerin nicht eindeutig Stellung bezieht.

(Sammlung wird fortgesetzt)